Lebenslauf: Beruflicher Werdegang
Aus- und Weiterbildung
1973 – 1979 | Studium der Politischen Wissenschaften (FU Berlin); Abschluß als Diplom-Pol. mit einer Diplomarbeit zum Thema Arbeitszeit und Beschäftigung im Dreiländervergleich Deutschland, Frankreich und Großbritannien (summa cum laude) Parallelstudien: Volkswirtschaftslehre, Geschichte und Soziologie. |
1981 - 1987 | Promotion zur Dr. rer. pol (magna cum laude) mit Schwerpunkt in den Bereichen "Bildungsökonomie, Finanz- und Kommunalwissenschaften" |
1983 (Juli / August) | Weiterbildung in höherer Statistik für Sozialwissenschaftler an der Universität von Essex/Großbritannien |
2003 – 2004 | Weiterbildung zum Coach (mit Zertifikat) |
Berufliche Erfahrungen
1. Sozialer Bereich (1977 – 1981)
Altenpflege/Psychiatrie/Familienhilfe
6/1977- 4/1979 : Wochenend-Heimleitungsvertretung (Betreuungsheim für Senioren und chronisch psychisch Kranke der Dietrich Bahner KG in Berlin)
Sommer 1980: Urlaubsvertretung als Altenpflegerin o. E. in der Seniorenresidenz Dahlem
9/1980 – 7/1981: Familienhelferin (freiberuflich) beim Bezirksamt Wilmersdorf (Berlin)
2. Wissenschaft/Lehre/Erwachsenenbildung (1980 – 1986)
1980/81: Dozentin an der VHS Neukölln
WS 1980/81 – WS 1986/87: Wiss. Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Fachbereich Politische Wissenschaft der FU Berlin beschäftigt. (Schwerpunkte der Lehre: Statistik und Arbeitsmarkt/Sozio-Ökonomie der Arbeit)
3. Referententätigkeit (1987 – 1993)
2/1987 – 12/1990: Fraktionsreferentin (Wirtschaft, Finanzen/Haushalt, Verkehr) von „DIE GRÜNEN im Niedersächsischen Landtag“
12/1990 – 8/1993: Referentin im Niedersächsisches Finanzministerium.
4. Tätigkeit als Politische Wahlbeamtin einer kreisfreien Stadt (1993 – 1999)
Mein Dezernatsbereich umfasste die Bereiche Finanzen, Liegenschaften/Wohnungswesen, Stadtwerke/ÖPNV/Parkhaus-GmbH sowie die Kliniken. Darüber hinaus gehörte ich dem Gründungsvorstand der Delmenhorster Heimstiftung an. Die Tätigkeit endete mit Ablauf der Wahlperiode. Eine Wiederwahl kam nicht infrage, da ein von Kienbaum erstelltes Organisationsgutachten, das die Reduktion der Dezernentenstellen von 5 auf 4 vorsah, umgesetzt wurde. Es beinhaltete organisatorische Privatisierungen (Stadtwerke) und die Bündelung der bislang auf zwei Dezernate verteilten Kompetenzen für Personal, Organisation und Finanzen beim zukünftigen eingleisigen Oberbürgermeister.
Im Rückblick auf meine Tätigkeit als Stadtkämmerin ist mir Folgendes wichtig:
- Durch strikte Haushaltsdisziplin konnte trotz der Steuer- und Strukturschwäche der Stadt die Erwirtschaftung von Fehlbeträgen vermieden werden (ausgeglichener Haushalt). Dies war mit Blick auf die Tragfähigkeit der zu bedienenden Kredite wichtig. Die vor einigen Jahren in Grundgesetz aufgenommene Kreditaufnahmebremse („Schuldenbremse“) lehne als rein ideologisch motiviert ab. Sinnvoll ist die „Goldene Regel“, die es den einzelnen staatlichen Ebenen erlaubt, Investitionen in den öffentlichen Kapitalstock auch über Fremdkapital zu finanzieren. Die „Schuldenbremse“ beeinträchtigt die staatliche Handlungsfähigkeit.
- Ich habe die Einführung von Kostenrechnungen/Betriebsabrechnungen konsequent vorangetrieben (Abfall, Friedhof, Musikschule…)
- Der Anstoß zu einer Verwaltungsreform im Sinne Neuer Steuerungsmodelle ging wesentlich von mir aus. Leider erfolgte die Umsetzung pervertiert im Sinne reiner Personalkostensenkung und Privatisierung.
- Setzung von Impulsen bei kleinen Gemeindesteuern (Verpackung- und Kampfhundesteuer)
- Ausbau und innovative Neuausrichtung des ÖPNV mit Corporate Design Konzept, Haltestellenausbau, Schülermalaktionen an älteren Haltestellentypen, Umsetzung eines Busbeschleunigungssystems, Realisierung eines ZOB mit dynamischer Fahrgastinformation, Modellversuch Anruflinientaxi
- Realisierung ökologischer Akzente im Wohnungs- und Liegenschaftsbereich: ökologisches Kultur- und Tagungszentrum; mehrere Nahwärmeversorgungsprojekte im sozialen Wohnungsbau, ökologisches Neubauprojekt im Großfamilien als Nutzergruppe
- Modernisierung der Stadtwerke mit den Bausteinen: kundenorientierte organisatorische Neuausrichtung. bauliche Modernisierung, neue EDV-Technik, Vorbereitung der Umwandlung in eine GmbH.
- Krankenhausdezernentin: Vor dem Hintergrund der in Richtung Markt und Wettbewerb geänderten Rahmenbedingungen durch die Gesundheitsstrukturreform ging es im Schwerpunkt um die Realisierung von Kostensenkungspotentiales und die Aktivierung neuer Einnahmequellen. Engagiert habe ich mich zudem für den Bau eines BHKW’s und die Positionierung der Städtischen Kliniken als Gesundheitszentrum.
5. Freiberufliche Tätigkeit
Seit Ende 1999 bin ich freiberuflich tätig (Beratungstätigkeit und Tätigkeit als freie Autorin). Es erschien u.a. die Monographie „Die Zukunfts-Blockade. Klimawandel, BSE, Armut, Terrorismus – warum in der Gesellschaft kollektives Vorsorgelernen misslingt“, Berlin 2002: Logos Verlag (400 S.), „Wohlfahrtsstaat als Standortvorteil“(2005) und „Auf der Straße des Erfolgs: Rahmenbedingungen, Umfang und Finanzierung kommunaler Dienste im deutsch-skandinavischen Vergleich, Marburg 2013 (Metropolis Verlag. In den letzten Jahren konzentrierte sich meine Publikationstätigkeit auf internationale Wohlfahrtsvergleiche, wobei Bildung, Gesundheit, soziale Dienste/Pflege und Probleme gesellschaftlicher Ungleichheit im Mittelpunkt stehen. Siehe die Publikations- und Vortragsliste.
6. Sonstiges
Ich verfüge über parteipolitische Erfahrungen, zunächst bei der SPD, später bei Bündnis90/Die Grünen (u.a. als Mitglied der Wirtschaftspolitischen Kommission, 2003/2004).
Schon seit über 10 Jahren gehöre ich jedoch keiner Partei mehr an, sondern bin politisch unabhängig.
Stand: Juni 2018